BLACK 80S – heart to art (LP Vinyl)
The Black 80s kommen mit dem wahrscheinlich besten Club-Album in diesem Jahr namens "Heart To Art" geschmeidig um die Ecke. Es ist ein Album voll mit Hits für den Club entworfen, aber es sind eben richtige Songs, die man genauso gern beim Workout hören will, im Auto, oder sogar beim Staubsaugen. Songs wie "Russian Roulette", "And You Feel Something" oder "Trembling" sind andererseits viel zu schade, um sie einfach nur so nebenbei laufen zu lassen. Die Bässe sind zu griffig, der Gesang von Franck Julien aka Overnite ist zu emphatisch und der Druck durch die enorm verdichtete Produktion ist viel zu hoch, um diesen Stücken zu widerstehen. Würde Hollis P. Monroe nicht schon seit Jahren Musik machen (seine erste Veröffentlichung auf Stickman datiert auf 1997), könnte man fast auf die Idee kommen, dass jemand den Ton von den ebenfalls aus Montreal stammenden Kaytranada völlig verinnerlicht hat und das Ergebnis nun für den Club noch einmal eine Nummer intensiver wiedergibt. Die Musik von Monroe und Julien hat herzlich wenig mit den 80er-Jahren zu tun. Auch "Daylight", zusammen mit dem Hamburger Yannick Labbé und dem Augsburger Dominik Marz eingespielt, klingt mit seiner frechen Synth-Bassline und der verdammt coolen Melodie viel zu sehr nach Hier und Jetzt, um an irgendetwas aus vergangenen Zeiten zu erinnern. Der Spoken Word-Track "Where's The Money" ist ein Meisterwerk der Zurückhaltung und einer futuristischen Tiefe, die aktueller Clubmusik viel zu oft fehlt. Nur "Wake Up" fällt noch mehr aus der Reihe: Fast wie eine Sommer-Hymne aus Jamaika ist der Song der fröhlichste des ganzen Albums. "Heart To Art" ist eines dieser seltenen Alben, das seinen ganz eigenen, unverwechselbaren Sound und eine unvergleichliche Ästhetik transportiert. *Sonar Koll.