MOGWAI – every country´s sun (CD, LP Vinyl)
Die Rückkehr der Schotten zur nach 20 Jahren erneuerten Zusammenarbeit mit dem "Come on die young"-Produzenten Dave Fridmann trägt reife Früchte und vielleicht bewirkte sie auch, dass Mogwai so knackig wie schon lange nicht mehr klingen. Angefangen bei dem kommenden Future-Instrumental-Rock-Classic "Coolverine", ein typischer Mogwai-Song mit cineastischer Tiefe und viel Essenz für die Langstrecke. Mit dem sich auf andere Art im Gehör festsetzenden "Party in the Dark" haben sie ihre typische Ästhetik auf einen eingängigen, aber auch halb verweht-psychedelischen Gesangs-Song innerhalb eines klassischen Pop-Schema übertragen. Instrumental rocken Mogwai weiter, mit der Betonung auf Rock. Verzerrungen und Unschärfen im Sound geben dem ganzen Look zusätzliche Rockigkeit, selbst bei den keyboard- oder klavierlastigeren Parts saugt immer auch eine Gitarre Distortion statt Staub. Schwer wogen die "Brain Sweeties", krautig-motorisch kommt "Crossing the road material", verspult-ambientös, weil ohne Beats wirken die Rhodes-Sounds in "Aka 47". Bei "20 Size" setzen sie wie in ihren Anfängen herrlichst auf Gitarrennoise-only, "1000 Foot Face" agiert mit Chorgesang und Captain Future-Synthies zu tribal Drums im Universum, das formidable "Don´t belive the fife" beginnt sanft , um sich dann zu einem klassischen, breitbeinigen Riffgewitter zu entwickeln. Ziemlich brachial-sonic bis atonal gewürzt kommt auch das großartige " Battered at a Scramble" als Opener für den klanglichen Exorzismus am Albumende, der sich in dem Koloss von Titelstück phantastisch entlädt. . Das aufgefahrene Geschütz ist dank der vielen verwendeten Grade von Distortion wieder schwerer als zuletzt, das Panorama reicht dennoch weit in die Erde hinein und in Himmelgsgefilde hinauf. Es scheint, dass Mogwai nach den Widescreen-Soundtracks wieder Freude an mehr Lärm-Parts hatten. *Rock Action