DETLEF DIEDERICHSEN – volkskunst aus dem knabengebirge (CD, LP Vinyl)
Detlef Diederichsen, im Mai 1960 in Hamburg geboren, ist ein deutscher Journalist und Musiker. Er ist Gründungsmitglied der Band Die Zimmermänner und war in den 80er-Jahren fester Bestandteil der Hamburger Punk und New Wave-Szene. Seit 2006 ist Detlef Bereichsleiter für Musik, Tanz und Theater im Haus der Kulturen der Welt in Berlin. 1982 erschien sein Solo-Album mit dem Titel "Volkskunst aus dem Knabengebirge", das nun kurz nach seinem 60. Geburtstag wiederveröffentlicht wird. Dieses großartige retrograde Synth-Pop-Album atmet geradezu das authentische 80er Jahre Hamburg. Niemals sollten die Stücke vorformulierte Ideen verwirklichen, sondern wurden ganz im Gegenteil frei und experimentell entwickelt- Grundlage bot immer der der programmierte Beat, für den ein damals brandneuer und heute grandios altmodischer analoger Boss Dr. Rhythm DR-55 Drum Computer genutzt wurde. Wenn der Rhythmus groovte, wurden Gitarren, Bass, Casio-Keyboards und Gesang darüber geschichtet. Die deutschen Texte fanden sich quasi am Wegesrand, Schlagzeilen aus Zeitungen, Dostojewski-Romane, Brecht-Lyrik und Konversationsschnipseln von Vorschulkinder im Schulbus (Diederichsen arbeitete damals als dessen Fahrer) bildeten den Sud, in dem Diederichsen seine Ideen auskochte. Damit bildet die Platte auch einen Höhepunkt der Neuen Deutschen Welle, die damals noch ihren dadaistisch-artifiziellen Untergrund-Charakter innehatte, bevor sie wenige Jahre später zum Schlager verflacht zu Tode kommerzialisiert wurde. *Tapete