HEARTBEAST – zero (CD, LP Vinyl)
Eigentlich beginnt alles mit einer Rechtfertigung. Der nämlich, dass sich die Hamburger vier Jahre für die Produktion ihres Debut-Albums Zeit genommen haben. Ganz schön lange, wenn man bedenkt, dass Liebesbeziehungen häufig kürzer dauern. Aber vielleicht braucht es manchmal eine radikale Entschleunigung, um seinem kreativen Schaffen eine besondere Richtung zu geben. Das ist Heartbeast mit ihrem Album „Zero“ gelungen, das vor Detailverliebtheit übersprudelt und fröhlich an musikalischen Genre-Schubladen vorbei tanzt. Das Duo vereint Einflüsse aus Pop, Soul, Jazz, Hip Hop und elektronischer Musik zu ihrer eklektizistischen Version von Gegenwartsmusik. Ohne dabei bemu¨ht zu klingen, so als mu¨sse eine musikalische Chima¨re erschaffen werden, die jeden abholt. Die Sperrigkeit, die eine Platte braucht, um auch Connoisseuren ein anerkennendes Nicken zu entlocken, liefern Nala Lakaschus Texte. In ihren Songs besingt sie die gespaltene Beziehung zum eigenen Ich, ihren Drang nach Freiheit, der dann doch immer wieder am Selbst scheitert. Mit Zeilen wie „This is not the life i wanted / This is not the life I fought for“ oder „See I better hate myself“ beschreibt sie ihren inneren Kampf mit dem Ist- Zustand. In ihren Songs geht es um Leere, Sinnlosigkeit, symbolische Begegnungen mit dem Teufel, das Nichts und gescheiterte Selbstliebe. Die Plattitüden des Pop umschifft sie durch die erfrischende Subjektivität ihrer Seelenstudien. *Likebirdz