M185 – everything is up (CD, LP Vinyl)
Die interessanteren Bands kommen derzeit aus den Alpenländern, so scheint es. Bands wie M185, die sich einen Shit um Meinungen anderer kümmern und sich ihren eigenen Ententeich geschaffen haben. Die Wiener Band mag es gerne hypnotisch und psychedelisch auf motorisch pulsierender Bass- und Schlagzeug-Unterlage, aber auch kantiger Noiserock ist Thema im Biotop. Mit distanziertem Tonfall erzählt eine Stimme - nicht singend, nicht sprechend - von den Zerwürfnissen zwischen Anspruch und Wirklichkeit, kaschiert von glänzenden Fassaden. Die Leadgitarre stiftet Unruhe, erkundet rastlos die Chance, aus den repetitiven Zyklen auszubrechen. Manchmal ein Ausritt mit Orgel, manchmal auch ein Andocken an den vielen Hafenmolen New Yorks, ob bei Lou Reed, Sonic Youth, No Wave oder der Chicness der Talking Heads. Und doch kein so trotziges Album, wie man vielleicht denken mag, da hilft vielleicht auch die englische Sprache. Herzstück ist die auf drei Songs verteilte Mount Plywood-Trilogie (Sperrholz) als Symbol für all jenes, dass sich monumental und groß inszeniert, aber in Wirklichkeit aus minderwertigem schnell verschleißendem Material besteht. *Siluh
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