MARTYN – voids (CD, LP Vinyl)
Der Niederländer sprang im Sommer 2017 nach einem Herzinfarkt dem Tod knapp von der Schippe, ein Ereignis, das letztlich auch künstlerisch zu einer Art Metamorphose führte, denn Martyn verortete die Elemente seines künstlerischen Schaffens neu. Techniken und Ideen zur Ästhetik wurden neu sortiert, das betrifft Dinge wie Umgang mit Sampling, Unvorhersehbarkeit, Melancholie, Sci-Fi, Polyrhythmik, Flächen oder ekstatische Momente. Den Auslöser, an neuer, eigener Musik zu arbeiten, gab "M’Boom", ein 1979er-Album von Max Roach und dessen Percussion-Ensemble selben Namens. Auf dem neuen Album ist bei Martyn der Einfluss von ineinander verwobenen Melodien und Rhythmen spürbar, unterschiedlich eingebrachte und umgesetzte Einflüsse von Jazz, z.b bei dem outstanding Piano-Piece "Try to love you", aber auch innerhalb elektroider Techno-Songs, die in ihrer Tiefe und ihren verwendeten Rhythmus-Elementen auch mal an Laurent Garnier erinnern (z.b. "Mind Rain"), auch Experimente mit Breakbeats und Bratzbässen sorgen genauso für exquisite Abwechslung wie House-Influenzia, Breakbeats und natürlich Post-Dubstep und UK Garage als Eckpunkte. Der Sound ist groß, kompromisslos und ungeschliffen. Musik als Therapie, aus den wohltuenden Elementen vergangener Klänge zehrend, aber fernab jeglicher Retrospektive. *Ostgut Ton
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