PEACERS – introducing the crimsmen (CD, LP Vinyl)
Wie weird Kalifornien immer noch sein kann, beweist auch das Zweitwerk von Sic Alps-Mann Mike Donovan, der nicht nur Buddy von Ty Segall ist, sondern auch die knuffigsten Lo-Fi-Psychfolk-Songs seit langer Zeit schreibt. Das Debüt von 2015 war in Quartettstärke ein Fuzz-Fest. Jetzt verhält es sich anders; eigentlich wartet man in jedem Song auf die Verzerrermacht der übersteuerten Elektrik, doch diese kommt fast nie, was die 16 Songs von unter 1 min. bis zu 3 min. zu westcoastigen Skizzen von Psychpop macht, in dem Folk und Acidrock nur leise gespielt werden und Donovan mehr hallig flüstert als singt, gleich so, als handele es sich um Bedroom-Lavalampen-Workouts, bei denen sanftes Hasch verdampft wird. Drums, Bass und Zweitgitarre sind da, nur leise und noisig-bedacht und wird es mal laut, dann nur kurz. Zwischen Balladen und Chaos ist hier alles möglich, Das erinnert an Psych-Outsider wie Red Krayola der 60er, an Daniel Johnston und an die letzten Ty Segall-Alben, *Drag City