T. GOWDY – trill scan (CD, LP Vinyl)

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T. Gowdy kehrt mit einem wichtigen Statement und einer leuchtenden stilistischen Erweiterung auf seinem dritten Album für Constellation zurück. Trill Scan ist eine exquisite Suite von Songs, die sich im wörtlichen und übertragenen Sinne mit Alchemie befassen und in denen Gowdy seinen Hintergrund in Chor- und mittelalterlicher Musik mit seinem Markenzeichen, der analogen Elektronik, verbindet. Nach dem hochgelobten Miracles (Bleep Album of the Week / Albums of the Year 2022) stellt Gowdy auf seiner neuen LP zum ersten Mal die menschliche Stimme in den Mittelpunkt. Chorsätze und Solo-Gesang, zusammen mit seinem eigenen Lautenspiel, sind neue Elemente in Gowdys Arbeit, die sich auf mittelalterliche Polyphonie und den barocken "gebrochenen Stil" stützen und Trill Scan von allen anderen Stücken seiner bisherigen Diskographie unterscheiden. Gowdy sieht "die modale Sprache des mittelalterlichen Europas als einen weniger entfernten Cousin der einheimischen traditionellen Musikpraxis" im Vergleich zu einer klassisch-kolonialen "patriarchalischen Ordnung der Tonalität, die ein Herrschaftssystem ehrt". Die Notre-Dame-Schule der Chormusik aus dem 12. Jahrhundert und der Brisé-Stil aus dem 17. Jahrhundert beinhalten jeweils eine tonale Materialität, eine heterodoxe Technik und eine kulturhistorische Symbolik, die für die konzeptionelle und kompositorische Alchemie von Trill Scan von zentraler Bedeutung sind. Gowdy fügt diese auf wunderbare Weise in seine Palette schlängelnder Slowburn-Elektronik ein, einen minimalen, analog getriebenen Techno, der von aleatorischen Strategien geprägt und mit Post-Punk-Splittern versehen ist. Gowdys Sound wurde treffend als "sanft transportierend, flackernd wie eine kaputte Halogenlampe" beschrieben, und sein übergeordnetes Streben nach psychoakustischer Immanenz wurde mit einer "Gehirnmassage" verglichen und als "glückselige Arbeit, die vor sprudelnder Energie strotzt, wie Gehirnwellen, die sich ein- und ausschalten" gelobt. Trill Scan erweitert diese klangliche Sensibilität mit auffälliger harmonischer Komplexität, stilistischer Vielfalt und einem humanistischen Erzählbogen. Abwechselnd sakraler und intimer persönlicher Gesang, manchmal wortlos und manchmal lyrisch, wird in hervorragende Instrumentalstücke eingearbeitet und ergibt ein warmes, eindringliches Konzeptalbum, das zugleich Gowdys musikalischstes ist. Auf dem hypnotischen Album-Mittelstück "Novus Lumen" singt Gowdy explizit von Alchemie, mit Texten, die auf diese mittelalterlichen Prozesse der Materialuntersuchung anspielen. *Constellation