WE ARE WINTER`S BLUE AND RADIANT CHILDREN – no more apocalypse father (CD, LP Vinyl)
Das Debutalbum des aus Mat Ball (Big|Brave), Efrim Manuel Menuck (Godspeed You! Black Emperor, Thee Silver Mt. Zion) und Jonathan Downs und Patch (beide Ada) bestehenden Quartettse entfaltet seine maximale Kraft wohl inmitten eines Schneesturms oder einer klirrenden Kältewelle. Hinter dem Album steht tatsächlich die Idee von Ball und Menuck für die düstersten Momente der Winter in Montréal Musik zu machen, also auch den warmen Zuhause-Platz zu berücksichtigen. Es ist ein Album über das Erleben von Düsternis von einem Ort der Sicherheit aus. In den 6 langen Songs liegt einerseits eine innere Ruhe, aber auch eine Gefährlichkeit, die sich immer wieder in Crescendi Bahn bricht. Es kommen sowohl Verzerrungen und im Raum stehende Akkorde mäandrierender Gitarre und Industrial- sowie Ambient-Sounds und Drones zum Tragen, während Menuck seine „fotorealistischen“ Texte zwischen Sprechen und Singen vorträgt. Im mit sirrender Distortion unterlegten Opener „Rats and Roses“ singt er von einer namenlosen Stadt, die von einer unbekannten Katastrophe heimgesucht wird, aber die Details sind lokal: konkret geht es um seine Nachbarn, die versehentlich Vögel vergiften, als sie gegen eine Rattenplage vorgehen. Der Song „Dangling Blanket From A Balcony (White Phosphorous)“ bezieht sich auf Michael Jackson, der 2002 sein Kind über einem Hotelbalkon festhielt. Der Schlusstrack des Albums „(Goodnight) White Phosphorous“ thematisiert den weißen Phosphor, eine Kriegstechnologie, die dazu dient, Schlachtfelder zu beleuchten, aber denjenigen, die sie berühren, schreckliche Verbrennungen zufügen kann. Das Album kanalisiert auch musikalisch widersprüchliche Emotionen zu einem erhabenen, gewaltig dräuenden, die Seele in Beschlag nehmenden Gesamtsound. *Constellation
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