WILLIAM DOYLE – great spans of muddy time (CD, LP Vinyl)
Pelican-White Vinyl. Eigenwilliger Art-Pop des einst als East India Youth gestarteten Musikers, der gerne mit ineinander verwobenen Schichten von gesampleten und live gespielten Lines von verschiedenen, unterschiedlichen Instrumenten hantiert, zudem besitzt William eine aussergewöhnliche Stimmfarbe, er geht aber gerne hier auch mal instrumental vor, nimmt einen hier mit auf einen von elektronischen Zutaten mit bestimmten psychedelischen Trip, der das Experiment genauso wenig scheut wie Pop-Croonerei wie bei "Nothing at all". Das vierte Album des für den Mercury Music Prize nominierten Doyle musste einen katastrophalen Festplattenausfall überwinden, der das Ziel der Perfektion und Makellosigkeit aus Künstlersicht unmöglich machte und den gerne in Soundbasteleien vertieften Doyle zwang, das Material so zu akzeptieren, wie es war. Ein improvisatorischer Geist durchzieht viele der Songs, die gebiete zwischen Pop, Art-Rock, Ambient und eigenwilligen Kompositionen durchstreifen, gepaart mit einer Stimme, die geschickt von zarter Zurückhaltung zu hochfliegenden Gipfeln gleitet, aber ihr Ausdruck ist hier rauer und weniger poliert. Es ist eine Art "Englishman-gone-mad", der auf der Suche nach einem Sinn durch die grünen Wiesen des Landes streift", sagt Doyle. "Es hat seine Wurzeln in Robert Wyatt, dem frühen Eno Robyn Hitchcock und Syd Barrett, ", fügt er hinzu und verweist auch auf Bowie´s einflussreiche Berlin-Trilogie...". *Tough Love