AGAR AGAR – the dog and the future (CD)
Exqusiter Retro-Synth-Funk von einem französischen Duo, das sich auf der Kunsthochschule in Paris kennenlernte. Armand Bultheel, der Meister der Synths und Drum-Maschinen, erschafft bunte surreale Song-Gebilde zwischen Synth-Pop und barockem bis progressivem Art-Electronic-Pop mit Flächen und Chords, die tatsächlich auch an Flokatis aus den 70ern erinnern, aber oftmals auch an die Neon-Einsamkeits-Momente der frühen 80er Jahre, wie sie auch die Chromatics oder der Drive-Soundtrack aufgreifen. In der Realität ist Agar Agar ein natürliches-vergetarisches gelatine-Ersatzprodukt, in der Parallelwelt der Musik stehen sie für erstklassigen kristallklaren Electro-Pop made in France, der sich mit Shaker-Sounds und herrlichen Analog-Keyboardklängen zwischen Kraftwerk und Air mit viel zusätzlicher Offenheit in verschiedenste Richtungen durch die elektronische Musikgeschichte zitiert und songwriting-technisch alles richtig macht, auch weil Sängerin Clara Cappagli auf dem Debutalbum herrlich distanziert wirkt mit ihren teils gesprochenen, teils gesungenen Vocals. Ein bisschen Siouxie, ein bisschen Anne Clark, innerhalb eines slow-diskoiden, schamanischen wie dunstigen AlbumTrips zwischen analog-elektronisch-melancholischer Nostalgie und poppigem Futurismus. *Also