ANNA VON HAUSSWOLFF – the miraculous (LP Vinyl)
Silver/Black-Marble Vinyl-Repress des 2015er-Albums. 2013 war "Ceremony" ein dunkel glänzendes Meisterwerk sakraler Orgelklänge, über denen das helle, beinahe feenhaft-kraftvolle Timbre der Schwedin thronte. Sie selbst schnitzt ihre Klänge aus Kirchenorgeln und Pfeifenthronen aus dem Gebein archaischer Schönheit. Anna unternahm für das Album eine Reise in den Norden, um die kolossale Acusticum Pipe Organ im ca. 100 km südlich des Polarkreises gelegenen Pitea zu spielen. 9000 Pfeifen hat diese Riesenorgel, eingebaut in sie wurden ein Glockenspiel, ein Vibraphon, verschiedene Percussionmöglichkeiten und eine Sektion der Pfeiffen befindet sich sogar in einem Wasserbad. So wesentlich das Orgelspiel für Anna´s Stil ist, die Orgel schiebt sich nicht immer so prominent in den Vordergrund, auf diesem Album mit surrealer Epik in mollhaften Drones und bebenden Klanglandschaften. Dunkel mäandert ihre schwebende Stimme, intensiv und nah wirkt die komplexe Atmosphäre, wenn pochendes Schlagzeuggrollen, Bassvibrationen, hypnotisch wogende Drones und psychedelische und progressive Gitarrenriffs hart nachhallen.War der Vorgänger auch von lichten Pop-affinen Kronleuchtern durchzogen, fällt das Drama hier weitgefasster und unablässiger aus. Exemplarisch der 11-minütige Einlaß in die märchenhafte Welt mit "Come wander with me/Deliverance". Überwältigendes Opus zwischen Klassik/Ambient/Drone und Experimental-Doomrock in 9 Chorälen nicht unweit Dead Can Dance, Chelsea Wolfe, Rose Kemp und Nadja. Eine Entsprechung der Melancholie der Märchen H.C. Andersens. Fordernd und fesselnd. *City Slang