BENJAMIN BOOKER – s/t (CD)
Kann sehr gut sein, dass er ein großer wird, denn man hört dem Burschen aus New Orleans sein Geburtsjahr 1992 nicht an, es könnte auch 1962 sein. Und das liegt nicht nur an der rauhen, nach Whiskey schmeckenden Stimme, die sich in launische Gitarrenriffs schmiegt und zu einer kantigen, druckvollen Mischung aus Punk, Folk und New-Orleans-Blues verschmilzt. In seiner gewaltigen Stimme liegt Lebenserfahrung und er setzt sie stellenweise ein bisschen ein wie ein unrasierter Eddie Vedder, sie wird aber von wildem Drumming und garstigen Gitarren-Riffs befeuert. Stellenweise klingt das Songwriting wie die Strokes on Speed, der Blues ist ein Verwandter, dessen Portrait bei jedem Song an der Wand hängt, aber je nach Blickwinkel sein Aussehen verändert. Booker selbst nennt als wichtigste Einflüsse u. a. The Gun Club, Blind Willie Johnson, aber auch T. Rex. Kein Wunder, dass Jack White Benjamin persönlich eingeladen hat, ihn auf seiner Sommertour zu begleiten. *Rough Trade