BETH GIBBONS – lives outgrown (CD, LP Vinyl)
Alben mit Beteiligung der Portishead-Sängerin sind Feiertage. Beth enttäuscht nicht auf dem ersten (dem zweiten insgesamt) Soloalbum seit "Out of Season" von 2003 mit 10 wunderschönen Songs, die über den langen Zeitraum von 10 Jahren entstanden, letztendlich nahm Beth mit James Ford auf und Lee Harris (Talk Talk) sorgte für zusätzliche Produktion. Das Album zeigt Beth inmitten von zumeist akustischem Songwriting mit desöfteren Brit-Folk-Bezug, teils mit psychedelischem Approach, oft auch mit kunstvollem Blick über Tellerränder wie das mit arabischen Harmonien flirtende "Rewind". Der Einsatz von Streichern ist hier nicht unwichtig, doch die akustischen und auch angezerrt lautmalenden Gitarren, das verspielte, mit hohen Intensitätsgraden eingesetzte Schlagzeug sind die wichtigsten Zutaten, dazu auch Klavier, Bläser, Percussion und vieles mehr. Beth´s Stimme schmiegt sich in all ihrer intimen Pracht in das Songwriting ein. Das Album ist das Ergebnis einer Periode anhaltender Reflexion und Veränderung, zu dem "viele Abschiede" gehörten wie sie selbst sagt. Abschiede von der Familie, von Freunden, sogar von ihrem früheren Ich. Es sind Lieder aus der Mitte des Lebens, wenn der Blick nach vorn nicht mehr so viel bringt wie früher und der Blick zurück plötzlich einen schärferen Fokus hat. Die Lieder handeln von Mutterschaft, Ängsten und den Wechseljahren (die Beth mal als "massive Prüfung" und mal als "massiven Abstieg" beschreibt, der "dich in die Knie zwingt") sowie zwangsläufig auch von der Sterblichkeit. *Domino
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