BLACK ANGELS – death song (CD)
CD als schickes Digipak.Der Titel ist ein toller Verweis zum Velvet Underground-Song "Black Angels Death Song" aus dem jahr 1967. Auch das 2017er-Album der Band aus Austin klingt wie dieser Zeit entsprungen, es offenbart aber eine größere Bandbreite und zeigt, was möglich ist. Es geht kein Weg an den schwarzen Engeln vorbei bei einer Neudefinition, Wiederkehr und Entwicklung von Psychedelic Rock, nicht nur dank ihres exquisiten Frühwerks und der späteren Öffnung und Entwicklung ihres Songwritings bis hin zum 2013er-Meisterwerk "Indigo Meadow". In der fünften Runde legen die Vier nicht unbedingt zu, sondern diffenzieren ihren Stil aus, klingen wie ein Relikt einer anderen Zeit und erinnern dabei auch an Black Mountain, die sich ähnlich halluzinogen im retrodesignten Rocksessel zwischen Velvet Underground-Atmosphäre und an Jefferson Airplane erinnerendem Gesang flätzen. Das neue Album lullt einen bestens ein, hat haufenweise gute Licks und Melodien und sprüht vor Kreativität und Abwechslung. Auch hier wieder gelingt ihnen ein Schritt nach vorne und die Mischung aus etwas verspulteren Songs ("Death march") und potentiellen Hits wie dem sich in die Gehörgänge einschleifenden "Medicine" geht exzellent in den Kopf und trägt einen fort. Auf motorische Unterbauten verzichten sie allerdings, schlagen auch mit geschrammelten Gitarren mal einen halb-balladesk-hippiesken Pfad mit Blick auf die die Landschaft öffnende Morgensonne ein und erblicken im Peyote-Rausch Gestalten der Vergangenheit, die sich neu materialisieren. *Partisan/PIAS