BLACK EYES – cough (CD)
Die neue Dischord-Generation besteht neben Q And Not U vor allem aus den Black Eyes aus Washington DC, die nach ihrem überraschenden furiosen Debüt letztes Jahr weitere zehn Songs nachlegen. Das Debüt "Black Eyes" stand in allerbester "US-Noiserock meets Artrock meets NewWave"-Tradition und verband die hibbeligen vertrackten Strukturen von Bands wie Circus Lupus, Trenchmouth oder Monorchid mit den Rhythmen von ESG, The Fall oder A Certain Ratio und der hymnischen Furiosität der neueren Post-Punk-Generation, um dabei immer einen eigenen Stil zu behalten. Auf "Cough" feilen die (zugegebenermaßen recht jungen) Musiker weiter an ihrer Marke, strukturell wird es etwas chaotischer bzw. komplexer, ohne aber den "roten Faden" zu verlieren, der Schwerpunkt liegt wiederum auf dem Gegen- und Zusammenspiel der beiden (oder noch mehr) Stimmen und beiden Drummer, die Basslinie gibt die Grundlage, die anderen Instrumente (u.a. auch deutlich vermehrt Trompete und Saxophon) sind eher Stilmittel als tragendes Element. Wirre Kakophonien gehen über in hymnische Art-Punk-Anthems, der Rhythmus kommt vor der Melodie, der Effekt vor der Harmonie. Die Black Eyes stellen sich somit in die große Traditionsreihe experimenteller Gitarrenbands, die auf einem soliden Post-Punk-Fundament versuchen, neue Aspekte aufzudecken und mit konventionellen Songgewohntheiten zu brechen. Das gelingt ihnen ohne Zweifel, zwar werden sie sich somit nicht uneingeschränkt Freunde machen, aber sie haben ganz klar ihren Stil gefunden, und das ist gut so, wenn nicht sogar großartig * Dischord.