BONOBO – migration (CD, LP Vinyl)
2xLP mit Gatefoldcover. "Migration" scheint bei Simon Green Veränderung und Bewegung zu bedeuten,"das Erforschen von Menschen und Räumen" und die Entwicklung neuer Identitäten. Der Look ist durch die Bank unverkennbar Bonobo und doch scheint Simon Green seinem Gefallen an den licht-melancholischen Klängen der Neoklassik vermehrt Ausdruck verleihen zu wollen, indem er orchestrale Elemente in melancholisch-verträumten Tracks mit unterschiedlichen Beatlandschaften flankiert. So leicht, perlend und verträumt die Songs wirken, das Album ist nicht nur kontemplativ, beweist Tiefe und hat doch auch allerhöchste, angenehme Nebenher-Hör-Qualität im Schlafzimmer, bei einem Buch, in der Natur oder als Pflaster. "Kerala" zeigt Weiterentwicklung und ein paar der Schlenker, die er auf seinem 6ten Album wagt. Ein dancy Track voller Arpeggios, überraschender Wendungen, Streichersätzen und Dancefloor-Rythmen. Die Musik baut sich langsam auf bis zur Einführung eines Samples der RnB-Sängerin Brandy, das eine neue Ebene und Textur einbringt und dem Ganzen die Euphorie gibt, die Bonobo so unvergleichlich aufbauen kann. "Break Apart" hat typische Signaturen mit perlenden Saiten, romantischer Atmo und sanfter Orchestrierung und Gesang von Michael Milosh (Rhye). Green nutzte für seine Samples Außenaufnahmen, wie z.B. von einem Fahrstuhl in Hong Kong, Regen in Seattle, einen Wäschetrockner in Atlanta oder einen Sumpfboot-Motor aus New Orleans. Weitere Gäste sind Nick Murphy (ehem. Chet Faker), Nicole Miglis von Hundred Waters bringt ihre wundervoll unaufdringliche Stimme im schimmernden "Surface" zum Vorschein und die marokkanische Band Innov Gnawa aus New York steuert ihre fantastischen, rauen Vocals zum housigen "Bambro Koyo Ganda" bei. *Ninja Tune