BRIAN JONESTOWN MASSACRE – don´t get lost (CD, LP Vinyl)
Bei solch hyperaktiven Musikern wie Anton Newcombe überrascht dann doch mal, wenn die Dinge etwas anders laufen. Vielleicht sind ja neue Drogen am Start. Auf alle Fälle spielt das melodiöse Westcoast-Psychedelic-Pop-Dingens keine allzu vordergründige Rolle. Stattdessen setzen BJM auf Twang und den harschen Glanz verzerrter psychedelischer Twang bis shoegazeriger Gitarren und hypnotischer Beats und klingen bei manchen Songs, als ob sie mit dem Moon Duo auf Tour gehen wollen, bei "Fact 67" überraschen sie mit einem Dub-Bass als Basis. Tess Parks übernimmt immer wieder den weiblichen Gesangspart, auch die Stimmen von Tim Burgess (Charlatans) und Shaun Rivers sind zu hören, während der Meister mit der Band im neuen Cobra-Studio in Berlin so kreativ und visionär gewesen ist wie schon länger nicht mehr. Eines der abwechslungsreichsten Alben der Bandgeschichte, auf dem das Experiment zum Erfolg führte. An der Newcombe´schen Kompositionstechnik des Schichtens von Lines und Melodien wurde auch etwas geschraubt, manche Songs wirken entschlackter, andere rhythmisch orientierter. Vielleicht lag es auch an Emil Nikolaisen von der norwegischen Band Serena-Maneesh als neuem kreativen Partner, das BJM sich quasi neu erfunden haben hier. Eine neue Dynamik ist ofthörbar, manche Tracks erinnern an ,Metal Box" von PIL, an Primal Scream oder Ornette Coleman. Ein Ritt durch bekannte aber auch unbekannte Seiten von BJM. *A Recordings
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