BRIGHT EYES – five dice, all threes (ghostly blue lp) (CD, LP Vinyl)
Limitiertes ghostly blue Doppel-Vinyl. Großes Songwritingkino bietet das 10te Album der aus Omaha stammenden Band, das an die bekannte Soundästhetik anknüpft und sich mit einer unglaublichen Sicherheit und mit Umsicht im Zwischenfeld von Indierock, Americana, Indiefolk und Indie-Country bewegt. Das Album startet mit umwerfendem Pfiff auf dem mit einer tollen Pfeiffmelodie eingängigen "Bells and Whistle". Bei Songs wie "Bas Jan Ader" wird von der aus Conor Oberst, Mike Mogis und Nate Walcott bestehenden Band eine Pedal Steel eingesetzt, bei anderen Songs steht auch das Klavier im Fokus, auch Bläser tauchen auf wie in dem tragischen "Tiny Suicides". Durch die Prairie galoppieren sie in Calexico meets Cash-Manier als "El Capitain". Auch integrierter Jazz spielt eine verwehte Rolle bei der Umsetzung, z.B. bei dem großartigen, mit einem seltsamen Text ausgestatteten"All threes", das Oberst gesanglich zusammen mit Cat Power performt. Andererseits öffnen sie auch die Rock´n-Roll-Kiste für einen Abgehsong wie "Rainbow Overpass". Conor Oberst´s mit Tiefe und Breite ausgestatte Stimme vermittelt generell das Gefühl von Ernsthaftigkeit auf Leben und Tod. In den Texten beschäftigen sie sich mit der amerikanischen Seele genauso wie mit persönlichen Themen und das wirkt so, als ob er derjenige ist, der den Durchblick behält. Weitere Gastauftritten gibt es von Matt Berninger von The National ("The Time I Have Left") und Alex Orange Drink, dem Frontmann der New Yorker Punkband The So So Glos. Wie üblich ist die Musik voller Subtext, der zum tieferen Zuhören einlädt - das Markenzeichen einer Band, die das Album immer als ihr eigenes, erhabenes Kunstwerk betrachtet hat. Im Spiel der Dreier würde der titelgebende Zug einen perfekten Wurf bedeuten. *Dead Oceans