CORAL – distance inbetween (CD)
Anscheinend waren sie an dem Punkt, wo sie sich nach der Essenz ihrer frühen Tage gefragt haben. Nach längerer Pause wirkt das 7te Album schon ein bisschen wie ein Back to the Roots, was natürlich bei einer Band, die sowieso in ihren Anfängen um die Jahrtausendwende schon mit einem Bein in der Vergangenheit stand, wie eine Doppelung klingt. Aber tatsächlich leuchtet das Album der zum Quintett geschrumpften Band in herrlichen Retrofarben, orientiert sich bei einem Teil der Songs am motorischen Krautrockdrumming, sie klingen sogar auch mal ein bisschen wie eine britische Antowort auf Masters of Reality und sogar QUOTSA, bei anderen Songs kommen Psychedelic und britischer Folk-Pop zusammen, an anderen Stellen offenbart sich auch die Affinität zu den Beach Boys, den 60ern, mit auch briliant eingefügten halb-halluzinogenen Orgel-Streicher-Inlays zu den auflodernden Gitarrenlicks und Vocalarragements und energisch polterndem Bass und Schlagzeug. Bei allen Spielereien und Ausflügen wirken Coral dabei doch sehr klar in dem, was sie hier wollten. Ein herrlicher Landausflug fliegt am Autofenster vorbei, der zwischenzeitliche Reset hat sich zweifellos gelohnt. *Ignition