DIIV – is the are (CD, LP Vinyl)
Manchmal lohnt langes Warten richtig. Im Fall des mit Drogensucht, Entzug und zwischenzeitlicher Antrieblosigkeit kämpfenden Zachary Cole Smith ist es gleich ein mit 17 Songs in diesem Genre recht umfangreich ausgefallenes Doppelalbum, das der jetzt kreativ wieder so richtig in der Spur liegende 31-jährige raushaut. Das besondere an dem DIIV-Zweitwerk ist aber auch, dass sich das Album nicht so leicht fassen lässt, auch wegen augenscheinlich fehlenden "kommerziellen" Anleihen und einem hohen Grad an Abwechslung innerhalb eines mit den Koordinaten Dream-Pop, Post-Punk und Krautrock fest abgesteckten Terrains. Und sind Alben aufs zweite Ohr, die glitzern und dunkel funkeln, aber man weiss nicht so genau, warum, nicht sowieso die besten? Jeder neue Durchlauf schält neue Qualitäten heraus, ohne dass Cole das melodisch-ätherisch-hypnotische Segment verlassen würde. Die Gitarren und der Gitarrensound sind ziemlich umwerfend in ihrem um die Drumbeats kreiselnden, auf wenige Töne beschränkten, geflangerten Riffing mit grandiosen Kombinationen, Entfaltungen, Wendungen. Immer wieder fällt innerhalb dieses urban-wavigen Looks auch der Bezug auf motorische Beatmeister wie Neu! auf, ein Aspekt, der dem DIIV-Sound genauso Vielfalt verleiht wie verhallende Ewigkeitsmomente voller dunkler Schönheit, die das Album ebenfalls durchziehen. Cole´s gesang ist eher unauffällig, aber nicht unwichtig innerhalb der dunklen Dynamik der Songs. Freundin und Model Skye Ferreira spricht manchmal auch lasziv ins Mikro als ideale Ergänzung. Ein stetig wachsendes Album, in der Tat. Platte des monats im Musikexpress! *Captured Tracks