EELS – earth to dora (Boxen, CD, LP Vinyl)
Ein erstaunlich positiv gestimmter E führt mit musikalischem Weitblick durch ein abwechslungsreiches, reichhaltig instrumentiertes, selbst produziertes Werk, dessen Songs wohlgemerkt entstanden, bevor COVID-19 die Welt veränderte. Mark Oliver Everett zeigt sich auf seinem 13ten Album hoffnungsfroh und als Beobachter und Analytiker von Beziehungen ("Are you fucking your ex?") und tönt selbst in karg instrumentierten Songs wie "Waking up" erstaunlich kämpferisch. In "Anything for Boo" windet sich ein Triangel zu Schrammelgitarren, der Titelsong setzt auf einen auf Albumlänge präsenten nach Serge Gainsbourg klingenden Bass zu Streichern und Beck-Beat, "Are we alright again" ist ein cooler, druggy Ohrwurm, "The Gentle Souls" entführt wohlgelaunt in eine 60s-affine Indie-Popwelt, in der alte Belle & Sebastian um die Ecke wohnen. Die introvertierten melancholischen Balladen sind klar in der Unterzahl, und E jammert keine Sekunde, noch nicht mal "I got hurt" klingt nach allzutiefer Verletzung, stattdessen wunderschöne Streicher & Gitarren & Bass-Arrangements von paradiesischer Anmut. *PIAS
