EFDEMIN – new atlantis (CD)
Das vierte Album des langjährigen Berghain-Resident Phillip Sollmann oszilliert zwischen schnellem, kaleidoskopischen Techno, vielschichtigen Drones und akustischer Instrumentierung. Erstmals verschmelzen die deepen Dancefloor-Modulierungen seines Alter Egos Efdemin mit den Klangkunst- und experimentellen Musikprojekten unter bürgerlichem Namen. Für das Album diente ihm Francis Bacons unvollendeter Roman gleichen Titels aus dem 17. Jahrhundert als Inspiration, in dem eine fiktive Insel beschrieben wird, die sich ganz der sozialen Entwicklung durch die Synthese der Künste, Wissenschaft, Technologie und Mode verschrieben hat in Gestalt futuristischer, akustischer Werkstätten (‚sound-houses'). Bei Sollmann schwillt und ebbt Bacons Vision in unterschiedlichen Tempi und Tönen, sind utopische Musiktraditionen ineinander verwoben: wogende Modularsynth-Lines, früher Detroit- Techno, klingbare Holzperkussion, Trance, dröhnende Orgeln, Hackbretter und Stromgitarren, Drehleier, reine Stimmung, Poesie, Hymnen und raunende Stimmen. Gleich zu Beginn fordert die Stimme der amerikanischen 60er-Kunstikone William T. Wiley eingebettet in glühend schwellende Drones in "Oh, Lovely Appearance Of Death" die Befreiung aus dem körperlichen Gefängnis und ein Übersetzen ins Utopia des Jenseits. *Ostgut Ton