ELEKTRO GUZZI – polybrass (CD)
Die Undergroundszenerie Austrias ist produktiv wie nie und bringt jedes Jahr unglaublich talentierte Acts hervor, sei es im Indie, Experimental, Noise, Jazz oder Pop. Die sehr eigenständigen Elektro Guzzi sind seit 2010 schon so was wie die Ahnherren der neuen umtriebigen Musikvielfalt ihres Landes: das Trio spielt Detroit Techno mit Drums, Bass und Gitarren. Dieser Ansatz "Analog versus Digital" führte über die Jahre zu verblüffenden Ergebnissen: repetitive, ultra-präzise Maschinenmusik gespielt von Menschen. Das letztjährige Debüt für Denovali brachte schon eine Neuausrichtung, das vollwertige Nachfolgealbum denkt das Trio neu: "Polybrass" ist opulenter, dunkler und dramatischer ausgefallen, was an den Zugängen von 3 Posaunisten liegen mag: mit Hilary Jeffrey, Daniel Riegler und Martin Ptak (Kilimanjaro Darkjazz Ensemble, Sand, Zeitkratzer) handelt es sich um renommierte Könner an ihren Instrumenten, die bei den 10 Tracks jedoch wie ein einziger Klangkörper agieren. Der trancehafte, repetitive Rhythmus wird beibehalten, doch mit den unkonventionell gespielten Posaunen, die eher wie modulare Synthesizer oder Sequencer klingen, wird die Soundpalette subtil um Noises, Pattern, Flächen und Melodien erweitert. Hört man dieses Album am Stück, glaubt man nicht, das es sich um tatsächliche Instrumente handelt. Repetition, Reduktion, Spannung und Entladung. "Handmade Abstract Jazz Dancefloor Music". *Denovali