ERDMÖBEL – kung fu fighting (CD)

ERDMÖBEL – kung fu fighting (CD)

Dem Vorgängeralbum "Krokus" erwies der deutsche Feuilleton schon seine Ehrehrbietung. Erdmöbel spielen in der deutsprachigen Liga eine besondere Rolle, sie haben mit der immer wieder in den Vordergrund tretenden Flöte, dem Stereolab-Bass, dem die Songs mitprägenden Klavier, den zwischen 60s-Hippietum und Steely Dan-Referenzen angelegten Songs, die mit ungeraden Rhythmen und überraschenden Wendungen glänzen, ein 7tes Album geschaffen, das seinesgleichen in der hiesigen Kulturlandschaft sucht. Für eine Band, die ins 18te Jahr geht, ganz schön weit vorne, ohne futuristisch zu sein. Mit " Blinker" haben sie sogar einen clappigen Smash-Indiehit dabei. Man staunt mit Kloß im Hals, wie aus Klassenfahrterinnerungen, Schwimmbadausflügen und Brückenspaziergängen ein ums andere Mal große Erinnerungspoesie entsteht. Das Zarte und Delikate von "Krokus" ist einem dringlicheren und - zumindest für Erdmöbel-Verhältnisse - dreckigeren Sound gewichen. Ein aufregendes und zupackendes Album, das den Hörer während seiner kurzen Laufzeit an mehr Orte trägt als die meisten Alben der jüngeren Vergangenheit: nach Biarritz, Zollstock, Emsdetten, Oer-Erkenschwick, Shenzhen, Guangzhou, Cardiff (oder doch eher Bromley?), Mumbai, an die finnische See, natürlich nach Kölle – und an all die ganzen Orte, die keinen Namen haben. Und es ist eine Platte, die daran erinnert, dass das Schöne im Leben nicht das ist, worüber man Bescheid zu wissen glaubt, sondern das, wovor man staunend steht. *Jippie

CD 10,90€*
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