F.S.K./FREIWILLGE SELBSTKONTROLLE – topsy-turvy (LP Vinyl)
Genau genommen liegt das letzte Album der 1980 in München gegründeten Band 10 Jahre zurück. Jetzt ist in der Art School aber wieder die Hölle los. F.S.K. sind auf den 8 Songs des neuen Albums immer noch in Original-Besetzung am Start: Justin Hoffman, Thomas Meinecke, Michaela Melián und Wilfried Petzi plus dem seit 1990 dazugestossenen Schlagzeuger Carl Oesterhelt. Haltung steht dabei vor Virtuosität, das unterstreicht besonders der konsumkritische Avantgarde-Dub von "Kaufhalle Revisited"). Die Texte sind ungemein geistreich, akademischer Diskurs (wie in "Claude Lanzmann und sein Bruder" oder das um das Leben des Theodor W. Adorno toll herumwehende "Amorbach" oder das den Kulturkolonialismus und Raubkunst verhandelnde "Digital Benin"), Dadaismus und diverse literarische Erzählformen werden in melodiösen Gesang überführt und mit dem Zeitgeist konfrontiert, eindrucksvoll gelungen in dem leicht ungelenken, aber hochintensiven "Stirn zeigen" mit seinen Ausführungen über Ponies. Geniale sprachliche Verschwurbeltheiten ("A Topsy-Turvey World") treffen auf oft sich über die Macht von Wiederholungen entfaltenden, eine eigenwillige Form von Motorik entwickelnden Kraut-Art-Jazz-Rock, der auch instrumental beeindruckt, ("Home Office") und mit starken improvisatorischen Zwischenteilen überzeugt. Aufgenommen im Alien Research Center von The Notwist in Live Takes. *Buback
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