GARDA – odds (LP Vinyl)
Solch ein großes Album erschafft man nur einmal in der Karriere. Das Sextett aus Dresden, Chemnitz, Leipzig erfindet sich grandios neu, inszeniert eine neue Tiefe im Indierock und lässt den melancholisch verbrämten Folk ihrer frühen Alben hinter sich. Jeder der 9 Tracks ist von solch fragiler Opulenz mit dichten Soundstrukturen: jäh dahinfliessende Songs für die dunkelblauen Stunden, denen die konsequent ungewöhnliche Orchestrierung zu Spannung und Gegensätzlichkeit verhilft, an der Sänger Kai Lehmann seine brüchige, emotionalisierende Singstimme abarbeitet. Der Opener "Wild/Lights" ist ein schroffer, dunkler, sich zu seltsamen Schönheiten aufschwingender Arthouse-Track mit pochendem Klavier, dräuenden Streichern, Backgroundnoises bis ein hymnischer Fluß das Ruder übernimmt. So unfassbar dicht, so kunstvoll verwoben finden Streicher, Bläser, Vibraphon, Pedal Steel und Perkussion zusammen, ohne jeweils überfrachtet zu sein. Eine Band internationaler Güte bei The National, Naked Lunch oder frühen Arcade Fire.* Hometown Caravan/K&F