HEINZ STRUNK – sie nannten ihn dreirad (CD)
Strunk lässt Nichts mehr durchgehen. Nüscht, niente, nada. Er bekämpft den Mainstream mit den Mitteln des Mainstreams, musikalisch mit auch Aldiflöte und Snap-artigen Backingvocals zu 90er Jahre Electro-Pop und nimmt dabei natürlich kein Blatt vor den Mund, die Alten , die Dicken, die Fernsehköche und die langsamen Esser auch kriegen diesmal ihr Fett weg. Wichtig ist neben Erektionen und dem Essen auch die Verdauung und ihre Symptome in ihrer Fantasie (Scheisshausalien, Analdämpfer). All das, was bei Fraktus zu kurz kommt, lässt Heinz Strunk hier hinten raus. Die Wahrheit ist hart, v.a. wenn jemand sie so schonungslos offenbart wie dieser sprachgewandte Spinner mit seinen, in Mark und Bein treffenden Formulierungen. Geschmeidig die Musik, denn die "fruchtigen Zwölf" (O-Ton Strunk) sind in erster Linie pop-driven. Überlegenes Material. Wer das Album nicht checkt, hat ein uneinholbares Coolness-, Verständnis-, Humor- und Sprach-Defizit. *Audiolith