HELGE SCHNEIDER – die reaktion - the last jazz vol. II (CD, LP Vinyl)
Schweres Vinyl! Wenn es um Jazz geht, ist Helge unerbittlich und beweist Esprit und Freigeistigkeit. Ein bisschen Klamauk muss auch hier sein, wenn Helge das Menschsein vom Papst in „Der Pabst“ auch besingt. Gesang und Stimme sind keinesfalls nebensächlich auf diesem exquzisiten Jazz-Album, auf dem er bis auf einmal alle Instrumente selbst eingespielt hat, was deshalb so bemerkenswert ist, als daß bei den meisten Songs ja doch eine kleine band zu spielen scheint. Schräges Zeug gibts dennoch gerade auch wegen oder mit Helge´s Gesang genug, wie z.B. die Story vom „Mann ohne Gesicht“ oder der Lo-Fi-Wahnsinn mit verzerrter Gitarre bei der Aufregung, die er in „Die Reaktion“ verursacht. Dann kriegt er sich aber mit einem „Gurkenblues“ ein und beweist seine Jazzqualitäten aufs beste bei Songs wie z.B. „Bluebird flying in the sky“. Seine Fähigkeit an den Tasten zeigt Helge , wenn er bei „verschollenen Werken von Bach und Händel“ seine Qualitäten am Klavier offenbart, dazu auch „Silver Hammond Dreams“, Stummfilm-Jazz und das kleine Hörspiel „Nordic Walking“. Es ist gewissermassen die Fortsetzung des 34 Jahre alten Debutalbums „The last Jazz“ (1987), das Schneider als Allrounder in the name of jazz zeigt. Den avantgardistischen Jazzgrundgedanken brechen die einzelnen Lieder immer wieder auf, mit Ausflügen in Swing, Blues, Bebop und Klassik. Neben aller musikalischer Raffinesse auch unterhaltsam wegen des ganz besonderen Helge Schneider-Humor. Ein kleines (privates) Highlight ist die Zusammenarbeit mit seinem Sohn Charlie (Schlagzeug) im Song „The Tadd Walk“. *Railroad Tracks
