ICEAGE – plowing into the fields of love (CD)
Wer rastet, der rostet! Eine Band auf dem Weg zu einem echten Unikat. Nach 2 atonal-noisigen Meisterwerken wagt die Kopenhagener Band auf dem dritten Album einen etwas veränderten musikalischen Look. Ein Schritt, der von ihrer Klasse zeugt und nichts in Frage stellt. Die kompromisslose Haltung, die sich bislang in ihrem wilden Post-Punk-Sound manifestierte, haben sie jetzt in emotional umfangreichere Ausdrucksarten integriert und beeindrucken dabei mit schräger Rhythmik, ungewöhnlichen Takten und einer ungehörten Art von Energien. Die immer noch klirrende Gitarre und die synchronisiert-wummernden Rhythmen werden immer wieder auch mal eingehüllt von Klavier- und Orgeltönen und fast zarten Mandolinen- und Violaklängen. Elias Bender Rønnenfelts eindringliche Stimme steht prägnant und anklagend im Vordergrund, der Typ lebt seine Vocals förmlich, er windet sich, übertreibt oft und klingt manchmal wie ein Biest, dann wieder wie ein gelangweilter Schnösel. Große Klasse, weil originell! Trotz der sanften Elemente, trotz des ungewohnten Einsatzes von Klavier und Mandoline bleibt das Album dabei unverkennbar Iceage. Neugierig, ambitioniert, kompromisslos, rotzig, mit viel Bewegung und Querverweisen zu auch Buzzcocks, Libertines, Parquet Courts bis hin zu jetzt und hier auch Nick Cave. *Matador