IGGY POP – post pop depression (CD, LP Vinyl)
Gigantisch das Line-Up, auch wenn das Album unter Iggy´s Namen erscheint. Denn Iggy nahm nicht nur mit dem als großartiger Songwriter bekannten Josh Homme (Queens Of The Stone Age) auf, auch Hommes Bandkollege Dean Fertita (Dead Weather, QOTSA) und Arctic-Monkeys-Drummer Matt Helders sind fest in der Albumband, die von Anfang an natürlich kein Stooges-Rip-Off sein will, aber auch kein Spielball für Iggy´s bisweilen exotische Albumideen. Die Homme-typischen Gitarrensound-Vignetten sind ganz gut versteckt, aber immer auch präsent. Man spürt den Respekt, den Iggy und Homme füreinander hatten, so dass sich die Anteile der Mitglieder ungefähr die Waage halten, wobei Iggy immer wieder auch über die gewohnten Bahnen hinausgeht, so dass sich ein bisweilen eigenwilliger, fast "kalifornischer" Vibe ergibt, der irgendwo zwischen Detroit, Palm Desert und Berlin angesiedelt ist und auf eigenartige Weise zeitlos wirkt und bei einigen Songs auch ungewöhnliche Verrenkungen macht. Iggys Vocals und Hommes Gitarren, Pianos und Backing Vocals profitieren hörbar auch von Fertitas prägnant-reduziertem Gitarrenspiel in einem fast durchweg altersgerecht durchgehaltenen Midtempo, gewürzt mit Helders´ reduzierten, aber pushenden Drumfiguren. Einige richtig coole Songs sind dabei wie das schwofige "Chocolate Drops", das vibrierende "Gardenia", das dämonisch-kritisch-straighte "American Valhalla" oder der rollende, disco-punkige 6-Minüter "Sunday". *Caroline