JAGA JAZZIST – pyramid (CD, LP Vinyl)
Durchsichtiges Vinyl in Standardsleeve mit ausgestanztem Dreieck, ausfaltbarer silberner Pyramide. Das 9te Album bietet vier weitere untrügliche Beweise dafür, was für eine aussergewöhnliche Formation die norwegische Band ist. In den überlangen Songs (zwischen 8 und knapp 14 Minuten) unternehmen Lars Horntveth & Co die Fantasie enorm beflügelnde instrumentale Ausritte durch elegant gezeichnete, sich immer wieder verändernde Landschaften mit Licht- und Schatten-Wechseln und narrativer melodiöser Souveränität. Dabei spiegelt die achtköpfige Band skandinavischen Post- und Prog-Rock, kosmische und psychedelische EInflüsse und integriert unterschiedlich verankerte Jazz-Elemente in ihren mitreissenden, vor Energie und Dichte strotzenden Sound, der einerseits vom Fluß innerhalb der Songs, andererseits auch von den genial platzierten Brüchen und WIedereinholungen der veranschlagten "musikalischen Themen" innerhalb der Songs lebt. Im fantastischen "The Shrine" kommen auf virtuose Weise zudem plötzlich auch afrikanische Einflüsse in maskierter Gestalt zum Tragen, die immer wieder orchestral kontrastiert werden - auf dem Rücken einer Jazz-Funkrhythmik, die immer wieder melodiös zu entschweben scheint, um dann doch wieder vom verzahnt-halsbrecherischen Groove eingefangen zu werden, ohne Chance auf endgültige Bändigung. Auch in "Apex" spielen die Jaga´s mit Elementen kosmischer Electronic und einer ausbaldowerten Form von progressivem Funk, während der längste Albumsong "Tomita" nach langsamer Steigerung vom midnight-jazzaffinen Beginn zu einem genialen Monstertrack mit reitenden Drums und schwebenden Chor, arabischen Streichern und Outer-Space-Keys verwandelt und steigert, der in die Ewigkeit zu reiten scheint und sich auch an den Rock der geistesverwandten Motorpsycho heranwagt. *Brainfeeder
