JEFFREY LEWIS & LOS BOLTS – manhattan (CD, LP Vinyl)
Vinylrepress via Blang! Wohl dem, dessen Heimatstadt Grundlagen für Geschichten bereit hält. Jeffrey galt lange mit Adam Green und Kimya Dawson als Speerspitze des fast vergessenen Mikrogenres Antifolk, und zeigt jetzt auf seinem 7ten Album auch musikalisch und songrwitertechnisch ein so ambitioniertes Gesicht wie nie zuvor. Lewis lebt schon sein ganzes Leben im Ostküsten-Schmelztiegel und schenkt der Metropole jetzt ein ganzes Album, das gleichzeitig auch Höhepunkt seiner bisherigen Karriere darstellt. Zusammen mit neuer Band (Heather Wagner am Schlagzeug und Bassistin Caitlin Gray) gelingt ein Blick in die Seelen, die die Stadt bevölkern und man spürt in jedem der Songs tatsächlich den Puls von NYC. Es ist nicht der Blick auf das das glitzernde, glamouröse, sondern in die schmutzigen Seitenstrassen, hinter die Häuserfassaden, die Tragik manchen Schicksals, das Abgehangene mancher Stadtteile, die ins Gesichtsfeld rücken und von Lewis spitzzüngig und mit scharfer Beobachtungsgabe verarbeitet werden in den besten Songs seines Lebens, in coolen Schrammelindiepopnummern mit sowohl clappigen Beats als auch mal mit einer bisweilen fast an Devendra Banhart erinnernder Klangfarbe, mit die Atmo wesentlich bestimmenden Orgeleinsätzen und Backgroundvocals der beiden Mitmusikerinnen. Für Liebhaber der Lower East Side, von Brooklyn und von NYC im Allgemeinen ein absolutes Muss. *Rough Trade