JENS FRIEBE – fuck penetration (CD, LP Vinyl)
Der englische Titel deutet es an, das sechste ist das Album mit dem höchsten englisch-sprachigen Anteil (ca. 55 %) geworden. Identitäten werden neu verhandelt, sexuelle Dispositionen hinterfragt und neu sortiert. Die musikalischen Umgebungen wechseln wie das Herbstlicht. Vom Sparks-artig überdrehten "Call me Queer" über das von grandiosem NYC-Funk-Bass und Kuhglocke unterlegte "Special people Club" über Experimental-Pop-Poetry zwischen Reimschema und Lässigkeit wie bei dem großartigen "Herr der Ringe", glamourös-elegischem Piano-Orchester-Drama ("Körperfressen oder das Vergessen" oder "Worthless") bis zu dem mit Linus Volkmann geschriebenen "Es leben die Drogen" bis zu einem bizarrem Post-60er-Schlager wie"Tränen eines Hundes", bei dem er das Mikro an die berühmte Jodlerin (!) Doreen Kutzke abgab, die über den bevorstehenden Verlust eines Vanshing Twins singt, der ihr aus dem Kopf entfernt werden soll. Am Schluss geht es mit Captain Friebe und seiner Crew als "Argonauten" raus aufs endlose Meer oder in den Space (das Internet?), um ein goldenes Vlies zu suchen. Die galahafte Melancholie Scott Walkers hört man auf dem Album ebenso raus wie Two Tone, Disco oder Glam-Rock. *Staatsakt
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