JULIA-SOPHIE – forgive too slow (LP Vinyl)
Das zutiefst persönliche Debütalbum der Avantgarde-Künstlerin ist Beweis für ihre Fähigkeit, Widrigkeiten in raue Schönheit zu verwandeln, indem sie ihre traditionellen Songwriter-Wurzeln mit ihrer eigenen Interpretation von experimenteller Elektronik verbindet. Ihre intime Stimme wird von warmen und präzisen elektronischen Klängen untermalt, die den sorgfältig geschriebenen, persönlichen Liedern durch ihre freien Erkundungen Körper verleihen. Julia-Sophie kommt aus dem Drama ihrer Rockband Little Fish aus den 2010er Jahren, die bei einem Major-Label unter Vertrag war. Die surrealen Erlebnisse (z. B. mit einer Tasche voller Spielautomatengeld in einem Hubschrauber nach Las Vegas geflogen zu werden oder einen Tag lang mit einer Limousine zum Shoppen zu fahren) und die Tatsache, dass sie in Umgebungen arbeiten musste, in denen sie sich unsicher fühlte, waren der Grund für ihre Entscheidung, das Spiel mit dem Ruhm zu verlassen. Das Angebot, nach Amerika auszuwandern und sich auf die Machenschaften des Systems einzulassen, lehnte sie ab, da es sich nicht "wahrhaftig oder kongruent mit dem anfühlte, was ich war". Stattdessen richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf ihre Heimatstadt (Oxford, Großbritannien). Sie begann, in ihrer Garage Lo-Fi-Pop aufzunehmen, wobei sie einen alten Laptop, schräge Mikrofone und alles, was in der Nähe war, als Beats benutzte. Ihre damalige Band Candy Says entwickelte sich mehr zu einem Kollektiv als zu einer Band und schrieb schließlich die Filmmusik für den Indie-Film Burn Burn Burn und nahm eine Coverversion von "Running Up That Hill" für den Netflix-Film Close (mit Noomi Rapace in der Hauptrolle) auf. Schon bald begann Julia-Sophie, Songs mit ihrem Freund B aufzunehmen, der ein Studio hatte, das von Wand zu Wand mit analogen Aufnahmegeräten, Vintage-Synthesizern und Drumcomputern vollgestopft war. Sie entschied sich für eine Eigenveröffentlichung, und die Musik erreichte ein Publikum, das ihre Erwartungen weit übertraf, einschließlich der Unterstützung von BBC Radio 6 und eines Features in The Quietus. "Forgive Too Slow" ist Julia-Sophies erstes Soloalbum und handelt von Beziehungen und den Kämpfen, die man durchmacht, wenn man "zu langsam vergibt" und nicht aus den Mustern der Vergangenheit ausbrechen kann. Die Songs erzählen ihre Geschichte von Selbstzerstörung ("Numb"), Liebe ("Falling") und Verlust ("Telephone"). Am Ende brennt die Glut immer noch und man weiß nicht, ob Julia-Sophie ihren Frieden gefunden hat, aber man hat das Gefühl, dass sie dem Kern ihres Wesens näher gekommen ist und endlich authentisch lebt. *Ba da Bing!