KEIJI HAINO & SUMAC – into this juvenile apocalypse ... (CD, LP Vinyl)
Das dritte gemeinsame Album des japanischen Free-Music-Provokateurs Keiji Haino und des expressionistischen Metal-Trios. Auf "Into This Juvenile Apocalypse" navigiert das Quartett durch das Hin und Her des kreativen Zusammenspiels mit kühneren Schritten und stärkerer Chemie. Aufgenommen am 21. Mai 2019 im Astoria Hotel in der berüchtigten East Hastings Street in Vancouver BC als einmaliger Auftritt während einer kurzen Nordamerika-Tournee von Haino, zeigen die sechs Kompositionen von Into This Juvenile Apocalypse eine musikalische Einheit, die ungefilterte Ideen voneinander abprallen lässt und aus ihrem Arsenal an Texturen und Klangfarben schöpft, um diese lebendigen und atmenden Stücke zu unterstützen. Wie bei so vielen Alben, die freie Musik dokumentieren, liegt auch hier der Nervenkitzel in der Gratwanderung, den schwankenden Momenten der Unsicherheit und den ekstatischen Augenblicken gemeinsamer Brillanz. Der furchtlose japanische Multiinstrumentalist und kulturelle Provokateur Keiji Haino hat mit seinen freien musikalischen Improvisationen und vielfältigen Kollaborationen Karriere gemacht. Ob er nun in seinen Soloprojekten den amerikanischen Blues dekonstruiert, sich in Fushitsusha mit den nebulösen Rändern der Psychedelia auseinandersetzt oder sich mit Musikern wie Faust, Boris, Jim O "Rourke, Stephen O "Malley, John Zorn und Peter Brötzmann für flüchtige Klangexperimente zusammentut. Hainos Arbeit ist nie vorgeplant oder strukturiert, sondern eher eine völlig spontane Erkundung von Chemie, Textur und Dynamik. SUMAC ist viel jünger als Haino, obwohl der Gitarrist und Sänger Aaron Turner in zahlreichen Projekten und Kollaborationen ein ähnlich weites musikalisches Gebiet abgedeckt hat. Von den ruhigen Drones der jüngsten Projekte mit Daniel Menche und William Fowler Collins über die modernen Kompositionen von Mamiffer bis hin zu den rastlosen Entwicklungen der Post-Metal-Band ISIS. Mit seinen Mitstreitern Nick Yacyshyn (Baptists, Erosion) am Schlagzeug und Brian Cook (Russian Circles) am Bass hat Turner die starren Formen der Heavy-Musik aufgelöst und nach einem Gleichgewicht zwischen disziplinierter Präzision und ungestümer musikalischer Barbarei gesucht, wobei er eine Musik geschaffen hat, die zwischen akribisch detaillierter Instrumentierung und ungehemmten Ausflügen in schräge Abstraktion schwankt. * Thrill Jockey