LAETITIA SADIER – rooting for love (CD, LP Vinyl)
Schwer in Worte zu fassen ist dieses zeitlose Solo-Album der Stereolab-Sängerin, das sie mit Musiker_innen aus ihrem Source Ensemble und einem immer wieder auf oft auch ungewöhnliche Weise in Aktion tretenden Chor aufnahm und das dazu aufrufen möchte, sich auf unsere innere Ausrichtung und unsere Herzenskraft zu besinnen, um besser gerüstet zu sein für das, was kommen wird. Die musikalischen Arrangements und die verwendeten Instrumente (Orgel, Synthesizer, Gitarre, Bass, Posaune, Schlagzeugprogrammierung, Vibraphon und Zither) bewegen sich auf den verschlungenen Pfaden von Akkord- und Tempowechseln. Laetitia einzigartige Stimme und Gesang klingt beseelt, aber driftet auch immer wieder mit Mut zum Experiment ins lautmalerisch-Erzählerische. Der melodische Funk des Bassisten Xavi Muñoz erzeugt gelegentlich Ansätze von Dancefloor-Vibes und No-Wave-Rockouts, aber oft sind es auch avantgardistische Songs voller Polymelodiosität und Polyrhythmik mit einem stoisch-hypnotisch verankerten Grundthema, das sich wiederholt und auf dem die Songexegesen aufgebaut sind. Inspiriert von den Texten von Véronique Vincent (Texterin und Sängerin von Aksak Maboul und einst Leadsängerin der Honeymoon Killers) stellt sich Sadier der Wahrheit der drohenden neofaschistischen/neoliberalen Narrative, die die inneren und äußeren Landschaften verschmutzen. *Duophonic