LANKUM – the livelong day (CD)
Wie avantgardistisch eine traditionelle Musikform sein kann, beweist das 2. Album des irischen Quartetts auf eindrucksvolle Weise: das archaische Instrumentarium um Fiddle, Harmonium, Akkordeon, Gitarre und Harfe scheint wie Treibholz an die langsamen, zerklüfteteten Klanglandschaften angespült worden sein. Die altmodischen Gesangsstile atmen die sehnsuchtsvolle Archaik vergangener Poesie, so dass kaum zwischen Eigenkomposition und Traditional zu unterscheiden ist. Lankum offenbaren sich bevorzugt in windumtosten-Akustik-Drones, setzten eine vage Melodieführung unentwegt ein und lieben die monochrome Schwarz-Weiss-Gebung ihrer surrealen Epen, deren Längen wie z.B. dem 12 min Slo-Mo-Mantra von "Katie Cruel" auf verstörende Art psychedelisch und weltentrückt wirken. Man denke an Shirley Collins im Verbund mit den franz. Natural Snow Buildings und neuesten Earth.*Rough Trade
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