LOVE A – meisenstaat (CD, LP Vinyl)
Farbiges Vinyl! Aufgrund der aktuell mehr als chaotischen Situation in den uns beliefernden Presswerken, müssen wir den VÖ für die LP leider verschieben. Auch der neue Termin ist ohne Gewähr, big sorry!" Das 5te Album ist erstmals ausschließlich innerhalb der Band entstanden und trägt deutlich die Handschrift von Produzenten und Schlagzeuger Karl Brausch. Viel Hall hüllt speziell die Refrains ein, teils wavig muten Songs mit Delays und Echo wie späte The Cure an (Alles ist einfach, Klimawandel), Gitarren werden weich moduliert, bis wir sie für Keyboards halten ("Kann und will nicht mehr", "Achterbahn"), und gleichzeitig zeigen die Drums in manchen Songs eine mitreißende, fast ungewohnte Härte ("Klimawandel", "Achterbahn"). Dominik Mercier treibt am Bass die härteren Songs vor sich her ("Meisenstaat", "Schlucken oder spucken") und erinnert andernorts in gewohnter Lässigkeit an UK-Shoegaze ("Alles ist einfach"). Pop und Fragilität schweben über "Meisenstaat" und koexistieren neben Druck und Aggression. Vielleicht könnte man sagen, Love A sind mit ihrem Sound in der Summe einen Schritt von den 1980er in die 90er Jahre gegangen. In namentlicher Anlehnung an das Knochenfabrik-Debüt "Ameisenstaat" spiegelt das Album eine Mischung aus Zorn, Niedergeschlagenheit und Resignation wider. Dass die Band sich dabei Abwechslung gönnt, steht ihr nach über zehn Jahren ausgesprochen gut: So spielt Weyer häufiger Einzeltöne als Akkorde und der Gesang ist vielleicht eine der großen Überraschungen. An etlichen Stellen holt Mechenbier den, wie er ihn selbstironisch nennt, "Saarland-Elvis" raus. "Früher fühlte ich mich mit meiner tieferen Stimme nicht so energievoll wie mit dem hohen Keifen", beschreibt er die Entwicklung und singt folgerichtig in "Frag nicht", dem Liebling des Labels: "Klingt komisch, doch ich singe diese Lieder nicht. / Bin ferngesteuert, und die Lieder singen mich.". * Rookie Records.