LYSISTRATA – breathe in/out (CD)
Wider jegliche Dogmatik agiert das junge französische Trio auf seinem 2ten Album, das innerhalb seiner generellen stilistischen und Struktur-Offenheit sehr tight agiert und sich dabei mutig jeder gefahr stellt. Gewildert wird in Terrains zwischen Noiserock, Post-Hardcore, Math-Rock und Post-Rock. Der Band gelingt es eindrucksvoll, aus rührenden kantigem Rühren geniale Übergänge in schiebende, brachiale Parts zu vollziehen und innerhalb kurzer Zeit gekonnt den Energielevel aufs Maximum zu ziehen und den Weg halb wieder zurück anzutreten. Dem allgegenwärtigen Eskapismus setzen sie eine erhebliche Ladung Wahrhaftigkeit entgegen, auch indem sie volle Kanne aufs Ganze setzen bei ihren postpunkigen High-Speed-Song-Attacken mit kurzen, elegant integrierten Stops im noisigen wie punkigen Gewitter und hartem Mikro-Acting. Auch gesanglich ein einnehmendes Spektakel, das von Skandierparts, erzählerischem Gestus bis zu energetischem Screaming reicht. *Vicious Circle