M83 – junk (CD)
Zuletzt war Anthony Gonzalez im Soundtrackmetier beschäftigt, 2013 produzierte er den Soundtrack zu den beiden Science-Fiction-Filmen "Oblivion" und "Divergent - Die Bestimmung", 2014 folgte die Filmmusik zu "Das Schicksal ist ein mieser Verräter". Kein Wunder, dass das neue Album nach 6 Jahren Abstinenz durchzogen ist von einem Geist, der im Kontext von Filmen gern und oft funktioniert. Die nostalgische Note, die das Album wiederum durchzieht, ist aber nicht "Haltung, sondern Methode" (Jan Wehn, Intro), die Vergangenheit wird nicht nur zitiert, sondern Gonzalez versucht sie abzubilden. Also Retrosimulationen, die sehr oft was von 80er-TV-Serie und Softporno haben, nicht wehtun und keinesfalls reisserisch daher kommen, aufgelockert durch dancefloorkompatible und nette poppig-elektronisch untermauerte Songs. Die endlose Uhr der 80er zickt in allerlei Farben und ab und an darf der Saitenvirtouse Steve Vai seine Klampfe aufheulen lassen. Weitere Gastfeatures stammen vom Multiinstrumentalisten Justin Meldal-Johnsen, der französischen Sängerin Mai Lan, von Beck und Susanne Sundfør. Das dreampoppige, hallverliebte Schichten von Sounds ist kein typisches Merkmal mehr, alles wirkt etwas beliebiger als früher. So ein bisschen fehlt diesmal der rote Faden, der frühere M83-Alben ausmachte, vielleicht ist der selbstironische Titel dabei die Klammer. *Naive