MALVA – das grell in meinem kopf (CD, LP Vinyl)
Zwanzig ist Malva im Mai diesen Jahres geworden, und das, obwohl ihr ihre Plattenfirma spaßeshalber das Altern strikt untersagt hatte. Half alles nichts, aus dem Teenager wurde ein Twen. Und was für einer: Geboren und aufgewachsen ist Malva in München, derzeit wohnt sie noch bei ihrer Mutter im einstigen Boheme-Viertel Schwabing. Malva liebt es ihre eigenen kunstvollen Kurzvideos zu drehen. Sie liebt es spazieren zu gehen und dabei ihre analogen Fotos zu knipsen. Sie liebt es durch die Kaffeehäuser zu ziehen, einfach nur dasitzen: still, sinnierend, ihre eigenen Gedichte (und Gedanken) aufschreibend, manchmal auch nur beobachtend... Sie liebt die Menschen und das Leben und hat dann doch mehr Angst vor all dem, als es unbedingt notig und vielleicht vernunftig ware... Was Malva ganz und gar nicht liebt ist Social Media, weswegen es auch nur einen Insta-Account von ihr gibt, den sie in unregelmäßigen Abständen bespielt. Gefragt nach Menschen, die sie inspirieren zählt Malva immer als erstes Patti Smith auf. Gar nicht mal so sehr wegen ihrer Musik, sagt sie dann, eher so als Poetin, Fotografin, Lyrikerin und Frau. Es folgen, klar, Robert Mapplethorpe, aber eben auch Mascha Kaléko, Peter Doherty, Nina Simone und - wenn wir grad schon dabei sind - Simone de Beauvoir. Doch ihre Liebe zum Pop entdeckte Malva als sie im Alter von 12 Jahren auf die englische Singer/Songwriterin und Youtuberin Dodie aufmerksam wurde. In ihr fand sie ein musikalisches Vorbild, das offen über ihre sexuelle Orientierung und ihr Depersonalisationssyndrom sprach. Mit 13 Jahren schrieb Malva bereits erste Gedichte, kurze Zeit später folgten die ersten Songs, auf Englisch, mittlerweile auch auf Deutsch. "Second Floor" z.B. ist aus dem Jahre 2017, da war sie gerade mal 15 und wartete im Hausgang im 2. Stock auf ihre beste Freundin. Jetzt hat sie ihn, zusammen mit ihrem gleichaltrigen Musik-Buddy, dem Multiinstrumentalisten und Produzenten Quirin Ebnet, aufgenommen, wie einige andere auch. Ihre Musik bezeichnet Malva gerne als eine Mischung aus Chanson und Indiepop. Diese ist durch und durch analog, mithin geradezu anachronistisch und wirkt somit wie aus der (digitalen) Zeit gefallen, was ihren Beitrag zum Diskurs in der aktuellen Popkultur nur umso wertvoller erscheinen lässt. *Trikont