MARISSA NADLER – strangers (CD)
Sie ist nicht von dieser Welt. Seit 12 Jahren prägt die in Boston lebende Künstlerin mit ihrem ätherischen Surrealismus das Genre "American Gothic" wie kaum eine andere vergleichbare Künstlerin ihrer Zeit. Bereits das letzte Album "July" wurde mit dem Drone-Experimentalisten Randall Dunn (Earth, SunnO) in ein dunkles Barockfolkgewand überführt. 2010 kollaborierte sie mit Xasthur im schwarzen Drone. Die 11 neuen Songs des bereits 8. Albums erzählen in einer Dreiviertelstunde von Geistern, ungestillter Sehnsucht, unheimlichen Gebäuden und metaphysischer Natur; eine musikalische Umwelt, die immer mehr an an den Dreampop Noir eines Angelo Badalamenti für die Traumgebilde eines David Lynch erinnert. Schattengekrönte Kränze von Streichern und Synthieflächen weben den silbernen Faden, mit dem die dunklen Gitarren mit unheimlichem Twang bespannt sind, das Drumkit pocht im nächtlichen Herzschlag -Schläge, die die angespannte Stille zerreissen- und zuguterletzt ihre unwirkliche Stimme: ihr Pfad führt in die Unterwelt und sie trägt ihre Berichte mit verwunschener Poetik vor, die nur als passionierte Dunkelheit beschrieben werden kann. Anschwellender Kammerpop weiter Räume, schön und mysteriös wie Emily Jame White, Anna v.Hausswolff, Rose Kemp oder Agnes Obel. Ein malerisches, traumhaftes Opus magnum. *Bella Union