NADINE SHAH – holiday destination (CD)
Der Sarkasmus ihrer Albumtitel und Cover setzt sich in den Texten fort, ein bissiger Blick der britischen Sängerin mit norwegisch-pakistanischen Wurzeln auf die Perversionen unserer Welt. Musikalisch wagt und gewinnt Nadine auf dem 3ten Album einiges. Ihre Stimmfarbe liegt irgendwo zwischen Anna Calvi und Andrea Schroeder auf diesem teilweise eher entlang dunkler Sounds von Gitarre und Bass treibenden Werk, das sich mit dem prägnanten Schlagzeug (die Drums probieren sich an unterschiedlichen Formen von Motorik zwischen tribalistisch und motorisch, aber auch an Breakbeats) und den lautmalerisch noiselnden Gitarren im 2ten Teil entlang menschengemachter Post-War-Schuttlandschaften bewegt. Bunteres Songwriting wie das ein wenig an Talking Heads erinnerende "Place like this" mit afrikanischen Elementen sorgen in der ersten Hälfte für anspruchsvolle Auflockerung, bei dem Titelsong oder "2016" verschafft sich Nadine Freiräume durch mitreissende Arrangements mit minimaler Gitarre und großartigen Refrains. Runde Sache, weil kein Songausfall und enorme Spannung. *PIAS