NAVEL – songs of woe (CD, LP Vinyl)
Es geht nicht länger um Achtung und Anerkennung, für eine Band die konstant ein Album abliefert das besser ist als das vorherige. Mittlerweile sollte diesem Quartett der Durchbruch vergönnt sein. Der ungestüme, inbrünstige Grunge-Übermut der ersten beiden Alben ist vergangen und roher Verzweiflung entsprungene Energie weicht dunkler Magie, die dem lodernden Bluesrock und atemberaubenden Folk-Storytelling entlehnt wurden. Die Schweizer Navel sind auf diesem Kontinent das uramerikanischeste Rock-Kollektiv. Daran wird die neue Platte nichts ändern, sondern vielmehr endlich den Status erreichen, den diese Songs verdienen! Verfeinert hat sich das Songwriting: der unerreichbare Sixtiesklang verzerrter Gitarren ist nur ein Mosaikstein in diesem weit angelegten Panorama durch nächtliche Wolkenkratzer-Städte und verlassene Gegenden, in denen die Geister der verstorbenen Musiker hausen: Jim Morrison, Gram Parsons, Robert Johnson, Arthur Lee und Jeffrey LeePierce. Sinistre Orgel und Mellotron-getränkte Streicher bereichern den psychedelischen Shoegaze des Feedbacks und alles in diesen 12 Songs kommt wie flehentliche Beschwörungen über die Lippen. Intensive, faszinierende Americana-Rock-Exkursion, dringlich und voll Spannung, mal lieblich-anschmiegsam wie beim Eröffnungsstück und immer voll schamanischer Katharsis, man lausche nur den 7 Minuten von "Way Out". Neil Young mit Crazy Horse, Ride und Black Rebel Motorcycle Club müssen Fans sein! * Nois-O-Lution.
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