OLAFUR ARNALDS – eulogy for evolution 2017 (CD, LP Vinyl)
Neu gemischte und von Nils Frahm gemasterte Nachpressung des Debüts von 2007. Ein Debüt, das es in sich hatte: Von "Geruhsamer Balsam für die Seele" über "Die elegischste Form von Schönheit" bis "Wenn es in der Antarktis so ist, wie diese Musik klingt, dann will ich da hin" urteilte die Kritik. Was war geschehen? Der kaum volljährig gewordene isländische Komponist Ólafur Arnalds veröffentlichte 2007 ein durchaus ambitioniertes Album bei Erased Tapes, dessen acht namen- und zeitlosen Instrumentals er in den Jahren zuvor als hoch emotionaler Teenager aufgenommen hatte. Er selbst beschrieb "Eulogy For Evolution" als eine Reise von der Geburt bis zum Tod, die den Hörer einmal durch das ganze Leben transportiert. Arnalds aus der Reykjavík-Vorstadt Mosfellsbaer ist einer dieser Neoromantiker, der gerne mit Streichern und Pianoregentropfen spielt und elegische Schönheit zelebriert mit seinen Sonaten, die ein wenig melancholisiertes Kronos Quartet atmen, eine kammermusikalische Wanderung durch Senken und über Anstiege, versehen mit Indie-Attitüde und dezentem Loopeinsatz. Am Ende der feinsinnigen 40 Minuten zerfetzen brutale Drumbeats und verzerrte Gitarrenwälle den harmonischen Glanz und klingen dann doch in Schwermut aus. *Erased Tapes