ORB (AUS) – tailem bend (LP Vinyl)
Rotes Vinyl. Es sollten eigentlich keine sechs Jahre zwischen den Alben des aus Geelong stammenden Trios liegen, das zuletzt mit einem Studioalbum in Form des 2018 erschienenen, charakteristisch berauschenden "The Space Between" aufwartete, bevor sie 2019 im Vorprogramm von King Gizzard & The Lizard Wizard durch Europa und Amerika tourten. Aber die Zeit vergeht selten wie erwartet, sei es durch Pandemien, Nebenbeschäftigungen oder andere Unwägbarkeiten des täglichen Lebens. Wichtig ist, dass endlich ein viertes Album da ist, mit genügend Nebenwegen und Falltüren, um uns in der Tat gut beschäftigt zu halten. Das ist nicht mehr genau die Orb, die wir von von den vergangenen Glanztaten kannten. Es gibt immer noch die unvermeidlichen Lawinen von Fuzz, aber auch aber es gibt jetzt auch sanftere Passagen und einen neuen Fokus auf Rhythmus und Raum. Es ist keine völlige Abkehr, aber es ist unverwechselbar genug, um sich im Albumtitel selbst widerzuspiegeln. Tailem Bend ist ein ruhiges Städtchen in Südaustralien, dessen Name aussagekräftig genug war, um das kollektive Auge der Band auf der Tour zu fesseln. Der Name erinnerte sie an einen verlorenen Prog-Act, denn der Name leitet sich angeblich vom Ngarrindjeri-Wort "thelim" ab, das sich auf eine scharfe Biegung des nahe gelegenen Murray River bezieht. Das machte ihn besonders geeignet für eine Platte, die viele dramatische Wendungen enthält - ohne den natürlichen Fluss zu unterbrechen. Es hilft auch, dass Zak Olsen (Gitarre/Bass/Gesang), David Gravolin (Gitarre/Bass) und Jamie Harmer (Schlagzeug) nun schon seit anderthalb Jahrzehnten zusammen spielen, seit ihrer Zeit in ihrer Teenager-Band The Frowning Clouds. Diese gemeinsame Geschichte ist die Grundlage für "Tailem Bend", das das Kerntrio mit dem Produzenten Tim Dunn und einem Gast-Conga-Spieler aufnahm. . Auf der Hälfte des Albums ist auch Callum Shortal von The Murlocs zu hören.
