OTHER LIVES – for their love (CD, LP Vinyl)
Black Vinyl-Repress. Diese Band ist für die großen Gesten gemacht. Zudem fällt es schwer sich dem Sog, den diese Songs entwickeln, zu entziehen. Jeder der 10 neuen Tracks ist eine perfekte Studie in überschwenglicher, verzweifelt ausgekosteter Melancholie, mit großer orchestraler Theatralik und von ebensolcher filmischer Qualität. 5 Jahre liessen sich diese Stimmungskünstler Zeit. Zeit für eine reife, hochemotionale Songsammlung, deren komplexe Dichte mit dem Gespür für die traumhafte Opulenz eines Openers wie "Sound of Violence" exemplarisch ist: "Make some room for the afterlife". Es folgt ein gegenläufiges Streicherthema, eine verlorene Twanggitarre, ein jazziger Basslauf und endlich der Bariton von Sänger Jesse Tamish, bis alles in einem Crescendo ausläuft. Die 9 weiteren Tracks sind zu einem blutenden Zyklus verknüpft, der einerseits aus intimen Folksongs zu wagemutigen Arrangements wächst, oder gleich eine warme und nackte Kammerfolk-Grandezza mit weitläufigen Instrumentierungen von Streichern, Bläsern, Klavieren, etc und kanonartigen Backgroundvocals bietet, die jedoch nie unnötig überfrachtet klingen. Other Lives klingen mittlerweile wie amerikanische Variante der frühen Tindersticks, die Scott Walker, Efterklang und Alt-J gehört haben. Großartig, tieftraurig und erhaben oder wie es All Music schreibt: "Pure pop bliss . . . rooted in darkness." *PIAS