OWEN PALLETT – in conflict (CD, LP Vinyl)
Vier Jahre Warten haben sich gelohnt. Der gefragte Violinist, der Streicherarrangements für Arcade Fire bis Robbie Williams arrangiert hat, der solo als Sänger mit Violine und Sampler auftritt, zuvor schon als Final Fantasy zu beeindrucken wusste, schwelgt auf seinem 2ten Album unter eigenem Namen (dem 4ten insgesamt) in Opulenz, Melancholie, Sehnsucht und einer in die Tiefe gehenden, souveränen Verspieltheit. Ein bis in die kleinesten Details austariertes Meisterwerk, das natürlich allerfeinste Streichersätze beinhaltet (der Violine werden in allen erdenklichen Arten Sounds entlockt), auch unterschiedliche Bläser- und Pianopassagen verschiedenster Couleur neben dem der Organik zuträglichen Livedrumming und einem mal subtileren, mal mehr in den Vordergrund tretenden elektronischen Unterbau, sprich der meist minimalistische Einsatz von v.a. Synthesizern und zusätzlichen Rhythmuselementen. Pallett bezieht sich auf die klassische Romantik genauso wie auf Brian Eno (der hier auch mitwirkte) und Steve Reich, auf motorische Beats, ambientöse Electronic, Krautiges und Orchesterpop. Sein Talent zur Polymelodiosität bezgl. der Vocals kommt dabei etwas weniger zur Geltung als beim Vorgänger. Jeder Ton, jedes Element sitzt perfekt und es atmet dennoch eine endlose Freiheit. Eines der schönsten Alben zwischen Electronic und Klassik, das jemals geschaffen wurde. *Domino