PJ HARVEY – hope six demolition project (CD, LP Vinyl)
Polly taucht tief ein in die Untiefen und Ungerechtigkeiten dieser Welt. Das 9te Album ist auch das Resultat von Polly´s Reisen durch die Welt und macht Misstände sicht- und hörbar. Die Songs handeln von misslungenem sozialem Wohnungsbau, vergifteten Flüssen, Entfremdung, Dritter-Welt-Scham oder vermissten Kindern und lebt textlich-inhaltlich von Polly´s journalistischem Blick auf die Welt, ihr Zusammenleben und ihre Lage, ein Spiegel des Zeitgeistes und des Jetzt und vielleicht wirkt es deshalb auch manchmal etwas inhomogen, lebt auch von seinen Brüchen und den Gegensätzen. Musikalisch knüpft an den Vorgänger an, hebt sich aber auch ab und setzt seine eigenen Schwerpunkte. Polly singt immer wieder mit und gegen einen Chor, ausserdem ist auch das Saxophon ein oft und gerne gesehener Gast in unterschiedlichen Kontexten. Das sind eindeutige Harvey-Hits wie das Singalongstück " The community of hope" oder "The Wheel" mit unverkennbaren Vignetten wie auch geschrammelter Gitarre und Handclaps. Immer wieder manifestieren sich Songs auch aus Schemen genuin britischen Folks und manchmal gibt es auch eine eigene Form des Blues zu hören. In gewisser Hinsicht ist das Album ein Zwilling zu "Let England Shake", mindestens eine Fortführung. Einige Titel überschneiden sich textlich mit Gedichten aus ihrem im vergangenen Oktober verlegten Gedichtband "The Hollow Of The Hand", einem weiteren Resultat aus Reisen mit Fotograf und Filmemacher Seamus Murphy. Offenbar auch an den Aufnahmen beteiligt: Harvey-Intimus John Parish und Alain Johannes (Queens Of The Stone Age, Eleven). *Island
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